!!! Neues Buchprojekt: Praxiserfahrungen mit dem Perspektiven-Modell Interkultureller Mediation !!!
Mit aktiven Ausbildungsabsolvent*innen und Kolleg*innen schreiben wir seit kurzem gemeinsam an einem Praxishandbuch Interkulturelle Mediation, das Ende 2026 erscheinen soll und in welchem die verschiedenen Erfahrungen von Mediator*innen auf der Grundlage unseres Modells präsentiert, reflektiert und ausgewertet werden.
Katharina Kriegel-Schmidt (2012): Interkulturelle Mediation. Plädoyer für ein Perspektiven-reflexives Modell
{Eine Gebrauchsanweisung für die "praktische" Lektüre eines wissenschaftlichen Buches}
Kapitel 1
Interkulturelle Mediation:Die Unmöglichkeit, den Gegenstand vom Diskurs zu trennen
Manche Ideen zu Interkultureller Mediation sind im Umlauf. Wer sie verstehen und mitdiskutieren will, muss die Hintergründe kennen und die Perspektiven, aus denen sie entwickelt wurden: In diesem Kapitel wird der „Diskurs“ unter die Lupe genommen. Sie begegnen hier solchen Beiträgen und Argumentationen zu Mediation und Interkultureller Mediation, die den deutschen Diskurs prägen: Die Aussagen von Wissenschaftlern, aber vor allem die Aussagen von Praktikern. Den engen Zusammenhang von Aussage und Perspektive lernen Sie am Beispiel der Mediation bei Internationalen Kindschaftskonflikten kennen. Schließlich werden Sie vertraut gemacht mit einer wichtigen Tendenz in der Diskussion in Deutschland, die hier als „Universalitätspostulat“ bezeichnet wird: Die Ansicht, dass Erfolge der Mediation bei der Bearbeitung interkultureller Konfliktkonstellationen darin liegen würden, dass die Mediation ein universelles Verfahren sei.
Kapitel 2
Mediation: Zwei Begriffe und ihr Verhältnis zum Universalitätspostulat
Sie fragen sich, ob eine genaue Vorstellung davon wie, Mediation durchzuführen, was dabei erlaubt und was verboten sei, sich mit der Idee einer universellen Gültigkeit vertrage? Um diese Frage zu beantworten, lädt Sie dieses kurze Kapitel dazu ein, zwischen einem weiten und einem engen Begriff von Mediation zu unterscheiden.
Kapitel 3
Interkulturelle Mediation: Wie sich ihre Gestalt durch die Definitionspraxis ändert
Das dritte Kapitel wartet mit einer paradoxen und chaotisch anmutenden Situation auf: Sprechen zwei von Interkultureller Mediation, meinen sie vermutlich nicht dasselbe! Will man durch Texte etwas über Interkulturelle Mediation lernen, sollte man die verschiedenen (oft nur implizierten) Definitionsangebote kennen. Mit jeder Definition werden gänzlich andere Ideen und Überzeugungen zu Interkultureller Mediation transportiert. – Schließlich wird eine eigene Definition von Interkultureller Mediation entwickelt, die unter anderem sehr explizit der Komplexität des Begriffs Kultur gerecht zu werden versucht.
Kapitel 4
Mediation: Ein
kulturspezifisches Handlungskonzept?
Was landläufig durch das Universalitätspostulat
ausgeblendet wird, blendet dieses Kapitel ein: Mediation ist ein Kulturprodukt.
Wer sich mit Interkultureller Mediation beschäftigt, wird hier dazu angeregt,
sich erst einmal mit der Frage nach der Kulturspezifik des Verfahrens, d.h. der
Mediation selbst, gewissenhaft auseinanderzusetzen. Verschiedene von mir so
genannte „Perspektivgeber“ helfen dabei, kulturelle Zusammenhänge zu entdecken
und zu konturieren. Zum Abschluss lernen Sie Vorstellungen kennen, die hinter
Mediation in anderen Ländern stehen.
Kapitel 6
Interkulturelle Mediation: Eine Konstruktion. Plädoyer für Perspektiven-Reflexivität!
Stellen Sie sich vor, Menschen mit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen nehmen an einer Mediation teil, um einen Konflikt, egal welcher Art, zu lösen. Als Mediator sollten Sie die interkulturelle Konstellation als integralen Bestandteil der Kommunikation betrachten. – In diesem Kapitel wird ein multiperspektivisches Verständnis interkultureller Kommunikationsprozesse entwickelt. Am Ende steht die Idee eines Perspektiven-reflexiven Modells Interkultureller Mediation: Die Unterscheidung und Anwendung von Perspektiven kann dazu beitragen, Verständigung in der Mediation zu fördern.
Kapitel 5
Jenseits einer
Universalitätsprämisse: Ist Mediation für die interkulturelle
Konfliktbearbeitung geeignet?
Kann Mediation in interkulturellen Kontexten überhaupt
gelingen, wenn sie selbst keine kulturneutrale Grundlage bietet?
Kulturneutralität bedarf es nicht, um in interkulturellen Kontexten
Verständigung fördern zu helfen: Das ist das Ergebnis des fünften Kapitels. Sie
erfahren mehr darüber, was ein Mediator alles leisten und wie die triadische
Struktur Interkultureller Kommunikation wirken kann
Das letzte Kapitel eröffnet Ihnen die Möglichkeit, sich
kritisch mit Vorschlägen auseinanderzusetzen, die versuchen, Interkultureller
Mediation eine Form, eine Gestalt zu geben. Jedes dieser Modelle fördert
wichtige Ansatzpunkte ans Tageslicht. Gleichzeitig wirft jedes Modell Fragen
auf, die es nicht beantworten kann. Die Fragen können wichtige Anregungen sein
für das weitere Erforschen Interkultureller Mediation.
So viel in aller Kürze über das Buch... Für den Fall, dass Sie es gern genauer wissen wollen:
Magisterabsolventin an der Universität Halle, L.H.: "Ihr
Buch gefällt mir übrigens sehr. Nicht nur inhaltlich spannend, sondern
mir gefällt vor allem, wie Sie das Buch als "Angebot" geschrieben haben.
Ganz viel Wissen, sehr fundiert, zukunftsweisend, aber dabei nicht als
Defizitanalyse der jetztigen Rezeption von Mediation, sondern vielmehr
den Fokus auf weitere, zusätzliche Perspektiven gelegt und das alles so
als Angebot. Das ist so eine gute Grundhaltung, es hat viel von GFK,
nicht wahr? Sie bieten an, zeigen auf, alle dürfen zugreifen, niemand
muss! Das ist einfach so gelungen und ich bin so fasziniert, wenn Leuten
diese Vermittlungsweise gelingt." --- Magisterstudent an der FSU Jena, M.K.: "Ihre
Arbeit [...] ist verdammt interessant, sodass man sich ständig zum
Weiterlesen zwingen muss - will man sie global erfassen. Nein, im Ernst -
ohne, dass ich als Student hochnäsig klingen möchte - ich finde Ihre
Arbeit wirklich toll und ich habe mir einige Dinge gemerkt, die ich bei
meiner eventuellen Diss. berücksichtigen möchte. Zum Beispiel der
"amerikanisch" gefärbte Argumentationsstil, indem Sie oft andere Autoren
"sprechen" lassen; die übersichtliche Gestaltung des Textes mit
Hervorhebungen; die klare, gut verständliche und strikt
wissenschaftliche Argumentation. Da hat Ihr Buch großes Potenzial! Nach
meiner Auffassung dürfte das jetzt das Standardwerk in Deutschland zum
Thema sein, an dem erst mal Keiner vorbei kommt. Und ich schätze, dass
es auch [...] Resonanz in der Praktikerdiskussion erfährt." --- Psychologie-Professor, L.M.: "Ab November werde ich die 3. Auflage des Mediationsbuches vorbereiten
und freue mich auf die Lektüre Ihres Buches dann. Ich werde es sicher
ausführlich zitieren, wie ich schon beim Durchblättern gesehen habe." --- Mediator, Autor und Therapeut, W.G.: "Ich
habe Ihre umfangreiche Arbeit zunächst nur durchblättert und angelesen
und bin bei Kapitel 3.3. hängengeblieben. Im Grunde haben Sie die Frage
""Gibt es eine Theorie der Mediation?" beantwortet. Wenn ich mehr
gelesen (und gelernt) habe, erlaube ich mir, auf Ihre Arbeit inhaltlich
noch mal zurückzukommen."
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